Forschung
Die Forschungsprojekte im Forschungsschwerpunkt Biomedizintechnik/Biomaterialien wollen einen Beitrag zur Verbesserung der Gesundheitsversorgung der Bevölkerung leisten. Dies fügt sich ein in nationale und internationale Themenstellungen sowie in die Forschungsschwerpunkte des Landes Mecklenburg-Vorpommern auf dem Gebiet der Gesundheitswirtschaft. Weiterhin wird durch das Schwerpunktprofil die interdisziplinäre Vernetzung innerhalb der Universitätsmedizin und zu Fachbereichen der Universität Rostock gestärkt, um ein vielfältiges Spektrum von Forschungsgebieten und Forschungs-
visionen zu bündeln und umzusetzen. Darüber hinaus beschäftigen sich im Umfeld der Universität Rostock kleine und mittelständische Unternehmen mit der Anwendung moderner biomedizintechnischer Methoden. Durch den Forschungs-
schwerpunkt Biomedizintechnik/Biomaterialien an der Universitätsmedizin Rostock werden in diesem Umfeld hochinnovative und wissenschaftlich anspruchsvolle Arbeitsplätze geschaffen, sodass wissenschaftlicher Nachwuchs in der Region gehalten oder neu gewonnen werden kann. Durch die Förderung und Stärkung der vorhandenen Forschungsstrukturen kann inter-
national konkurrenzfähige Spitzenforschung mit hoher gesundheits- und gesellschaftspolitischer Relevanz entstehen und den jungen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern als hervorragendes Forschungsumfeld dienen.
Im Rahmen der wissenschaftlichen Profilierung im Bereich Biomedizintechnik/Biomaterialien können Erkenntnisse sowohl für die Grundlagenforschung als auch für die Translation in die medizinische Anwendung gewonnen werden. Der Forschungs-
schwerpunkt wird daher insbesondere getragen von koordinierten Forschungsprojekten, sowohl im Grundlagenbereich als auch in produktorientierten Anwendungsbereichen gemeinsam mit der Industrie.
SFB 1270 ELAINE
Sprecherin:
Prof. Dr. Ursula van Rienen
Institut für Allgemeine Elektrotechnik / Theoretische Elektrotechnik
Universität Rostock
+49 381 498 7070
ursula.van-rienen{bei}uni-rostock.de
Stellv. Sprecher:
Prof. Dr. Rainer Bader
Forschungslabor für Biomechanik und Implantattechnologie (FORBIOMIT)
Universitätsmedizin Rostock
+49 381 494 9337
rainer.bader{bei}med.uni-rostock.de
Ziel:
Die vom SFB ELAINE (Elektrisch Aktive Implantate) verfolgte Forschungsvision liegt in der Etablierung neuartiger elektrisch aktiver Implantate, die energieautark und -effizient sind und dabei sowohl intelligent, als auch rückkopplungsgesteuert stimulieren. Die im Blickpunkt stehenden Implantatsysteme werden auf neuartige bioaktive Materialien und mechanisch zuverlässige Strukturen zurückgreifen können. Das Konsortium setzt sich aus 17 Forschungspartnern zusammen, davon 6 Institute und Abteilungen der Universitätsmedizin Rostock.
Laufzeit:
07/2017 - 06/2025
Expressionsprofil und neue Ziel-mRNAs der kleinen nicht-kodierenden RNA MarS in Streptococcus pyogenes: eine Transkriptomstudie
Ziel:
Streptococcus pyogenes ist für eine hohe globale Krankheitslast mit großer Bandbreite klinischer Manifestationen verantwortlich. Der Erfolg einer S. pyogenes Infektion hängt von einem umfangreichen Repertoire strikt regulierter Virulenzfaktoren ab. Kleine nicht-kodierende RNAs (sRNAs) gehören zu den regulatorischen Molekülen, die an der Kontrolle der Virulenzfaktor-Genexpression in pathogenen Bakterien beteiligt sind. In Vorarbeiten zu diesem Antrag haben wir die trans-kodierte sRNA MarS identifiziert, die die Expression des Gens für den zentralen Transkriptionsaktivator Mga in S. pyogenes moduliert. In Abwesenheit von MarS waren sowohl die Adhärenz von S. pyogenes an humane Keratinozyten als auch das Überleben in humanem Vollblut reduziert. Die Reduktion von Adhärenz-vermittelnden Virulenzfaktoren in der marS Deletionsmutante führte zu einer erhöhten Dissemination im Maus-Infektionsmodell. Typischerweise sind trans-kodierte sRNAs in der Lage mehrere Ziel-mRNAs zu binden. In diesem Projekt soll das MarS-Regulon untersucht werden, indem weitere Target-mRNAs identifiziert werden und der molekulare Regulationsmechanismus aufgeklärt wird. Um diese Ziele zu erreichen, gehen wir in zwei Schritten vor. Zunächst wird untersucht, unter welchen Bedingungen marS in S. pyogenes exprimiert wird. Drei verschiedene Serotypen, die für drei der diversen Krankheitsverläufe repräsentativ sind, sollen für diesen Ansatz eingesetzt werden: M1T1 (MGAS5005), M18 (MGAS8232) und M49 (591). Die Bakterien werden unter verschiedenen Bedingungen kultiviert und in verschiedenen Wachstumsphasen und nach Exposition mit infektionsrelevantem Stress geerntet. Die Serotyp-spezifischen Transkriptome unter den unterschiedlichen Bedingungen werden mithilfe von RNAseq analysiert. Mit diesem Ansatz kann das Expressionsprofil von marS in den drei Stämmen ermittelt werden. Zusätzlich wird pro Stamm ein RNA-Pool aus den Proben aller Bedingungen untersucht, um die Transkriptom-Organisation zu analysieren und zu vergleichen. Die Daten aus diesem Schritt liefern Informationen über genomweite Transkriptionsstarts, die Operonstruktur, Antisense-Transkription und über neue sRNA-Kandidatengene. Im zweiten Schritt sollen MarS Ziel-mRNAs durch einen Vergleich der Wildtypstämme mit ihren isogenen marS Deletionsmutanten identifiziert werden. Die Bakterien werden unter den Bedingungen kultiviert, die die Expression von marS induzieren. RNAseq wird eingesetzt, um differentiell exprimierte Gene zu detektieren, die potenzielle Targets darstellen. Target-Prediction Algorithmen (IntaRNA, CopraRNA) werden angewendet, um die direkte Interaktion von MarS mit potenziellen Ziel-mRNAs zu untersuchen. Die vorhergesagten Sequenzen werden verwendet, um Sonden für sRNA-mRNA Gel-Shift Experimente zu konstruieren. Die physiologische Relevanz der putativen Targets wird im Anschluss durch in vitro Virulenzassays verifiziert.
Laufzeit:
04/2019 - 03/2022
Identifikation von Risikofaktoren für Hämorrhoiden
Ziel:
Hämorrhoiden sind anale Gefäßkissen aus mit Blutgefäßen gefülltem Gewebe an der Verbindung von Rektum und Anus. Hämorrhoiden werden zu einer Krankheit, wenn pathologische Veränderungen in den analen Kissen auftreten, die die Entwicklung von symptomatischen Hämorrhoiden verursachen. Abhängig vom Ausmaß eines möglichen Prolaps und der Reduktion der Hämorrhoiden, werden unterschiedliche Grade der Erkrankung angegeben. Grad-I-Hämorrhoiden prolabieren nicht, Grad-II-Hämorrhoiden prolabieren spontan, Hämorrhoiden des Grades III lassen sich nur durch chirurgischen Eingriff reduzieren und Hämorrhoiden des Grades IV sind nicht reduzierbar. Hämorrhoiden entwickeln sich am häufigsten zwischen 45 und 65 Jahren. Männer und Frauen sind gleichermaßen betroffen. Im Jahr 2002 wurden allein in Deutschland 3,1 Millionen Rezepte mit Arzneien gegen Hämorrhoiden verschrieben. Hämorrhoiden sind eine der häufigsten Erkrankungen in westlichen Ländern. Die tatsächliche Prävalenz von symptomatischen Hämorrhoiden in der Allgemeinbevölkerung bleibt unbekannt. Studien haben eine Prävalenzrate von 4,4 % bis 86 % angegeben. Die genaue Pathophysiologie von Hämorrhoiden bleibt unbekannt und abgesehen von Schwangerschaft wurden die berichteten Risikofaktoren nicht einheitlich berichtet und die Studien basieren auf kleinen Stichproben. Bislang wurden keine genomweit signifikanten und robusten genetischen Assoziationen beschrieben. Daher ist diese Volkskrankheit bis dato schlecht erforscht. Wir haben exklusiven Zugriff auf genetische Daten einer Fallkontrollanalyse für Hämorrhoiden erhalten. Der Datensatz umfasst 174.785 Patienten mit Hämorrhoiden (Grades I-IV) und 228.060 übereinstimmenden Kontrollen, die berichten, dass sie keine Hämorrhoiden haben. Die vorläufige Analyse der Daten ergab mehrere genomweit signifikante Befunde, die eine genetische Komponente in die Ätiologie der Erkrankung einbeziehen, und daher sollten weitere Validierungsstudien mit Kohorten durchgeführt werden, für die bessere klinische Daten vorliegen. Mit diesem Antrag beantragen wir die Finanzierung einer genomweiten Assoziationsstudie (GWAS) in einer klinisch gut charakterisierten deutschen Kohorte von mehr als 2.000 Patienten mit Hämorrhoiden Grad III-IV (extremer Phänotyp). Die Ergebnisse dieses GWAS, zusammen mit den Ergebnissen zusätzlicher Datensätze für die gleiche Krankheit, werden wahrscheinlich die ersten Krankheitsgene und die verursachenden gestörten Stoffwechselwege in der Krankheitsentstehung identifizieren. Wir werden weiter untersuchen, ob die genetischen Risikokarten von Bindegewebsschwächen im Allgemeinen, wie Divertikulitis und chronischer Venenerkrankung, ähnlich der Karte sind, die wir für Hämorrhoiden ableiten werden.
Laufzeit:
01/2020 - 12/2022
RESPONSE
Sprecher:
Prof. Dr. Niels Grabow
Institut für Biomedizinische Technik
Universitätsmedizin Rostock
+49 381 54345 500
niels.grabow{bei}uni-rostock.de
Vorstandsvorsitzender:
Prof. Dr. Klaus-Peter Schmitz
Institut für ImplantatTechnologie und Biomaterialien e.V.
Kompetenzzentrum für Medizintechnik
Mecklenburg-Vorpommern
+49 381 54 345 600
schmitz{bei}iib-ev.de
Ziel:
Das Konsortium RESPONSE – Partnerschaft für Innovation in der Implantattechnologie, unter Führung des Instituts für Biomedizinische Technik, koordiniert eines der zehn herausragenden Forschungskonsortien, die vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) bis 2020 mit insgesamt 500 Millionen Euro gefördert werden. Auf RESPONSE entfallen 45 Millionen Euro, die an die beteiligten wissenschaftlichen Einrichtungen und Unternehmen gehen.
Laufzeit:
2014 - 2022
Antifibrotix: Entwicklung eines Wirkstoffs zur Verhinderung von Vernarbung nach grüner Star-Operation
Ziel:
Antifibrotix ist ein vom Institut für Biostatistik und Informatik in Medizin und Alternsforschung koordinierter Forschungsverbund an der Universitätsmedizin Rostock mit den Partnern Universitätsaugenklinik und Institut für Biomedizinische Technik. Dieser Verbund verfolgt die Ziele des Ausbaus der in vitro Testung für Antifibrotika, der präklinischen Validierung und Vorbereitung klinischer Studien sowie des Aufbaus eines Portfolios weiterer Kandidaten, insbesondere für den sog. Nachstar und für fibrotische retinale Augenerkrankungen.
Auf der Grundlage von Vorarbeiten auf den Gebieten der Bioinformatik und der dort entstandenen Plattform zur Identifikation molekularer Mechanismen für Anwendungen in der Wirkstoffvorhersage sowie in der Entwicklung von Drug-Delivery-Systemen und deren in vitro und präklinischer Testung wollen wir neuartige Darreichungsformen für Medikamente zur Behandlung des Glaukoms entwickeln und erproben.
Der Forschungsverbund Antifibrotix wird im Rahmen der Validierungsförderung VIP+ des Bundesministeriums für Bildung und Forschung gefördert.
Laufzeit:
07/2019 - 06/2022
FOMIPU
Ziel:
Ziel dieses Projekts ist die Entwicklung einer neuartigen minimalinvasiven, patientenspezifischen Operationstechnik für die Umstellungsosteotomie mit einer reduzierten Strahlenbelastung und Verbesserung der Umsetzung von präoperativ geplanten Winkeln. Daneben sollen die Möglichkeiten der Individualisierung eines polyaxialen, winkelstabilen Implantats zur Behandlung komplexer Sonderfälle, z. B. bei extremen Fehlstellungen in Verbindung mit einer primär schlechten Knochenqualität, erforscht werden. Hierbei sollen für die patientenspezifische Umstellung optimierte Implantate mittels additiver Fertigungstechnologien individuell hergestellt werden. Dies kann zu einer Verbesserung der intraoperativen Positionierung der Implantate und der physiologischen postoperativen Belastung der Knochen führen.
Projektpartner:
Universitätsmedizin Rostock – Orthopädische Klinik und Poliklinik
Laufzeit:
12/2018 - 11/2021
IPUCLEAN (smart³)


Ziel:
Gegenstand des geplanten Vorhabens IPUCLEAN ist die Erforschung eines piezoaktorisch getriebenen Ultraschallreinigungssystems zur Unterstützung der Wurzelkanalbehandlung mit rotierenden superelastischen Wurzelkanalfeilen aus Formgedächtnislegierungen. Im Ergebnis liegt ein validierter Funktionsdemonstrator des Behandlungswerkzeuges in Echtgröße vor. Das System beruht auf einer neuartigen miniaturisierten piezoelektrischen Schwingungsaktorik, angepasst an die Eigenschaften der superelastischen Wurzelkanalfeile, einer Überwachung des Wurzelkanalwerkzeuges sowie einer integrierten Elektronik für Steuerung, Leistungselektronik und Behandlerinterface. In Gesamtheit entsteht ein closed-loop-System, dass autonom die Reinigung des Wurzelkanals und des Wurzelkanalwerkzeugs direkt im Zahn, integriert im Behandlungsverlauf übernimmt. Gleichzeitig verhindert das System kritische Betriebszustände, die zur Zerstörung des Aufbereitungswerkzeuges im Zahn führen können. Das System bietet somit eine Erhöhung der Behandlungssicherheit und des Behandlungserfolges bei gleichzeitiger Verkürzung der Behandlungsdauer, woraus eine spürbare Verbesserung für Behandler und Patient resultiert. Mit Blick auf die durch die EU vorangetriebene ROHS1-Direktive werden in dem Projekt erste kommerziell zur Verfügung stehende bleifreie Piezokeramiken aufgenommen und in Schwingungsaktoren umgesetzt.
Laufzeit:
12/2018 - 11/2021
KEIFFON (smart³)
Ziel:
Ziel des Projektes ist es, Formgedächtnislegierungen (FGL) für modulare Hüftimplantate zu verwenden, um die zuvor genannten Probleme zu lösen. Konkret sollen Konzepte und technische Systeme erarbeitet werden, die ein einfaches, zerstörungsfreies Herauslösen eines keramischen Inserts aus einer modularen Hüftpfanne sowie eine abzugs- und rotationsstabile Verankerung eines keramischen Revisionskopfes auf einem in-situ verbleibenden Stielkonus ermöglichen.
Im vorliegenden Verbundprojekt sollen neuartige intelligente Fixationsmechanismen für modular aufgebaute künstliche Hüftpfannen und Köpfe aus Keramik in Verbindung mit Formgedächtnis-Legierungen erforscht und evaluiert werden. Um hiermit das Herauslösen des Keramik-Inserts aus dem Pfannengehäuse zu vereinfachen, sollen FGL-Elemente am Keramikinsert angebracht werden, welche das Insert bei einem gezielten Temperatureintrag aus der Pfannenschale drücken bzw. bei Körpertemperatur in vivo die Verklemmung von Insert und Pfannengehäuse stabilisieren, jedoch die Verklemmung nach einem gezielten Temperatureintrag verringern. Dadurch wird das Lösen des Inserts für den Operateur vereinfacht, d.h. ein definiertes Entfernen des zu wechselnden Inserts wird ermöglicht und das Risiko von keramischen Insertbrüchen, während der Wechseloperation minimiert. Weiterhin wird das Risiko für abgeriebenes Material von Implantat oder Ausschlaginstrument, welches beim Entfernen der Inserts unter Gewalteinwirkung entstehen kann, minimiert. Eine Belastung des Interfaces zwischen acetabulärem Knochen und Pfanne, die zum Abscheren der Knochentrabekel von der Außenseite des Implantates führen kann, wird ebenfalls ausgeschlossen. Dadurch werden Folgeschäden vermieden und die Standzeiten können für die Revisionsimplantate verbessert werden.
Laufzeit:
09/2018 - 08/2021
TOKMIS
Ziel:
Kniegelenksarthrose, ist eine der weltweit häufigsten Gelenkerkrankungen. Wenn es sich um den zur Körpermitte hin gerichteten Teil des Gelenks handelt, spricht man von einer medialen Kniegelenksarthrose für welche es verschiedene Behandlungsmöglichkeiten gibt. Diese weisen bisher jedoch entweder geringe Erfolgsraten auf oder sind mit aufwendigen Operationen und einer langwierigen Rehabilitation verbunden. Das Hauptziel des Verbunds ist es deshalb eine neuartige, minimal-invasive Methode zur Behandlung der medialen Kniegelenksarthrose zu entwickeln. Dabei soll ein elastisches Knieimplantat (Kniespacer) mit optimierten Materialeigenschaften und einer patienten-spezifisch angepassten Form entwickelt werden. Zusätzlich soll eine Software zur präoperativen Planung des Eingriffes erstellt werden. Die entwickelten Kniespacer-Prototypen werden in unserem Labor auf ihre biologische Verträglichkeit, biomechanische Funktion und Haltbarkeit unter Belastung getestet. Im Verbund TOKMIS arbeiten sieben interdisziplinäre Arbeitsgruppen an der Entwicklung dieses neuen Behandlungskonzepts zur Kniegelenksarthrose.
Projektpartner:
Universitätsmedizin Rostock – Orthopädische Klinik und Poliklinik
Laufzeit:
2015 - 2020
Card-ii-Omics
Ziel:
Card-ii-Omics ist ein interdisziplinärer Forschungsverbund, der es sich zum Ziel gesetzt hat, Infektionen von kardiovaskulären Implantaten durch Biofunktionalisierung zu vermeiden sowie die Diagnose und Therapie dieser lebensbedrohlichen Komplikationen zu verbessern. Auf der Grundlage exzellenter Vorarbeiten auf den Gebieten der Implantatentwicklung und Infektionsbiologie und mithilfe von modernsten Omics-Technologien, wollen wir infektionsresistente Implantate entwickeln und die Diagnostik und Therapie von Implantatinfektionen verbessern.
Koordinator:
Prof. Dr. Emil C. Reisinger
Abteilung für Infektiologie und Tropenmedizin
Universitätsmedizin Rostock
+49 381 494 7511
emil.reisinger{bei}med.uni-rostock.de
Ko-Koordinator:
Prof. Dr. Barbara M. Bröker
Abteilung für Immunologie
Universitätsmedizin Greifswald
+49 3834 86-5468
broeker{bei}uni-greifswald.de
Laufzeit:
01/2017 - 03/2021
HOGEMA
Ziel:
Die hydrostatische Hochdruck-Technologie (HHD) wird in dem Forschungsvorhaben genutzt, um neue Perspektiven für die Aufbereitung von humanen Allografts aus Stütz- (Knochen, Knorpel) und Bindegewebe (Faszie) zu schaffen. Es soll eine Technologieplattform geschaffen werden, um devitalisiertes allogenes Gewebe nach der HHD-Behandlung schonend und effizient von Zell- und Geweberesten zu befreien, damit dieses als strukturell und biomechanisch stabiles Allograft-Transplantat genutzt werden kann. Zudem soll die Bereitstellung von devitalisiertem Gewebe für die Entwicklung und Etablierung von Physiologie-nahen in-vitro Modellsystemen ermöglicht werden, die nachfolgend anstelle etablierter Tiermodelle für eine Reihe von Fragestellungen in der Grundlagenforschung herangezogen werden sollen.
Konsortialführer:
Prof. Dr. Rainer Bader
Forschungslabor für Biomechanik und Implantattechnologie (FORBIOMIT)
Universitätsmedizin Rostock
+49 381 494 9337
rainer.bader{bei}med.uni-rostock.de
Laufzeit:
10/2018 - 06/2022
iRhythmics
Koordinator:
Prof. Dr. Robert David
Regenerative Medizin in der Herzchirurgie
Universitätsmedizin Rostock
+49-381 498 8973
robert.david{bei}med.uni-rostock.de
Das Exzellenzprojekt adressiert die Generierung und Etablierung programmierter Herzschrittmacherzellen zum in vitro-drug testing, was die Möglichkeit bieten wird, neuartige prädiktive Tests durchzuführen. Dadurch können Leitstrukturen zur Behandlung von Herzrhythmusstörungen in einem sehr frühen Stadium der Medikamentenentwicklung identifiziert werden. Des Weiteren ergeben sich wichtige Vorteile bei der Überprüfung der Sicherheit von verschiedensten Arzneimitteln bei gleichzeitiger Reduzierung von Tierversuchen.
Laufzeit:
10/2018–07/2021
KoInfekt
Koordinator:
Prof. Dr. Sven Hammerschmidt
Abteilung Molekulare Genetik und Infektionsbiologie
Universität Greifswald
+49 3834 420 5700
sven.hammerschmidt{bei}uni-greifswald.de
KoInfekt hat zum Ziel, die Erreger-Wirt-Interaktionen, den Krankheitsverlauf und die Immunantwort des Wirtes bei Koinfektionen aufzuklären, um neue Strategien für die Bekämpfung und Prävention aufzuzeigen. Dabei soll der Einfluss des Mikrobioms berücksichtigt werden. Die Ko-Pathogenese von Influenzaviren und den wichtigsten bakteriellen Erregern einer Sekundärinfektion, Streptococcus pneumoniae, Streptococcus suis, Staphylococcus aureus sowie Streptococcus pyogenes, wird mit Primärzellen in vitro und in vivo analysiert. Die in vivo-Studien erfolgen im Schwein, dem relevanten natürlichen Erreger-Wirts-System, und werden mit experimentellen Infektionsmodellen in der Maus verglichen.
Laufzeit:
01/2017–03/2021
ActiHeal: Entwicklung von Technologien zur Aktivierung und klinischen Applikation von Geweben und Zellen für die Behandlung chronischer Wunden
Ziel:
Die Regenerative Medizin ist ein zukunftsträchtiger Bereich der modernen Medizin. Ziel der Regenerativen Medizin ist es, unter der Nutzung des regenerativen Potenzials körpereigener Zellen, geschädigte Gewebe bzw. geschädigte Organanteile zu ersetzen. Das macht die Regenerative Medizin zum großen Hoffnungsträger. Jedoch befinden sich die derzeitigen technischen Voraussetzungen zur Anwendung körpereigener Zellen gerade erst in den Anfängen. Eingeschränkte technische Voraussetzungen und fehlende klinische Daten sind Motivation für dieses Kooperationsprojekt.
Ziel dieses Projektes ist die Entwicklung innovativer Technologien zur Modulation und klinischen Applikation von Geweben und Zellen des humanen Fettgewebes für die Behandlung chronischer Wunden. Dazu sollen die regenerativ wirksamen Zellen des Fettgewebes durch Photo- und Plasma-biomodulation zur Freisetzung antiinflammatorischer und Immunabwehr stimulierender Faktoren angeregt werden.
Ziel des Teilprojektes des Arbeitsbereichs Zellbiologie ist es, die zellbiologischen Grundlagen für die Entwicklung dieser innovativen Technologien zu legen. Durch die im Arbeitsbereich Zellbiologie durchgeführten Versuche zur Charakterisierung von Viabilität und Differenzierungsfähigkeit regenerativ wirksamer Zellen, sollen die Parameter festgelegt werden sollen, welche für die zu entwickelnden technischen Vorrichtungen als Entwicklungsgrundlage dienen. Weiterhin soll der Entwicklungserfolg durch die zellbiologischen Untersuchungen evaluiert werden. Dadurch können Aussagen zur Qualität der Komponenten des Systems in der Entwicklung, sowie über das Endprodukt getroffen werden. In den jeweiligen Phasen der Entwicklung werden dazu biologischen Eigenschaften der Zellen, wie z.B. Vitalität, Stammzellcharakteristika, Proliferationsfähigkeit und Differenzierungspotential analysiert.
Laufzeit:
05/2019 -08/2022
NovaCard
Ziel:
Innerhalb des Verbundvorhabens werden Schlüsseltechnologien für die Herstellung innovativer biologischer Herzklappenprothesen entwickelt. Dabei erfolgt eine thematische Fokussierung auf neuartige Prozessierungsverfahren von Herzklappensegelmaterialien sowie die Entwicklung innovativer mechanischer und biologisch-chemischer Prüfverfahren. Das Verbundvorhaben stellt die Grundlage für eine neue Generation langlebiger Transkatheter-Herzklappenprothesen dar.
Laufzeit:
2017-2020
Regenerative Implantate mit multiplen Wachstumsfaktoren
Ziel:
Entwicklung von regenerativen Beschichtungen für permanente Implantate, die bevorzugt für die Knochenregeneration eingesetzt werden sollen. Der Fokus liegt dabei auf der Beschichtung der Implantatoberfläche mit multiplen Wachstumsfaktoren.
Laufzeit:
2017-2020
TheraMagna
Ziel:
Innerhalb des Verbundvorhabens zur Entwicklung einer neuen Generation abbaubarer koronarer Gefäßscaffolds liegt der Schwerpunkt in der Entwicklung innovativer Polymer-/Wirkstoffbeschichtung, deren physiko-chemischer Charakterisierung unter Berücksichtigung des veränderten Wirkstofffreisetzungsverhaltens und der mechanischen Eigenschaften sowie in Entwicklungsbeiträgen für Gefäßscaffold-Fertigungstechnologien.
Laufzeit:
2016 - 2023
TheraVista
Ziel:
Wissenschaftliche Zielstellungen des Verbundvorhabens sind Technologie-, Material- und Prozessentwicklungen als Grundlage für neue Therapieplattformen für die Vaskuläre Intervention.
Laufzeit:
2015 - 2020
RoRo
Ziel:
Im Rahmen des ZIM-Projektes "RoRo", soll ein autonomer Roboter-Rollator entwickelt werden. Dieser dient zur Unterstützung in Krankenhäusern oder Pflegeheimen, um nach einer Hüft- oder Knieoperation das Gehverhalten der Nutzer zu analysieren und diese individuell körperlich zu trainierten. Darüber hinaus wird der autonome Roboter-Rollator die Patienten selbständig zu Krankenhaus-internen Terminen, wie Röntgen, Physiotherapie etc. abholen und eine Begleit- und Navigationsunterstützung bieten, damit auch die Pflegekräfte entlastet werden.
Laufzeit:
07/2019 - 05/2021
MOREBA
Ziel:
In dem ZIM-Projekt MOREBA wird ein sensorbasiertes Versorgungstool entwickelt, das eine längerfristige ambulante postoperative Versorgung sicherstellt. Hierbei sollen krankengymnastische Übungen mittels virtueller Therapiesitzungen vermittelt und individuelle Aktivitäts- und Bewegungsparameter automatisch erfasst und analysiert werden. Das spätere Produkt soll eine gerätebasierte, elektronische Serviceleistung darstellen, welche die Rehabilitation von Hüft- und Knieendoprothesen-Patienten im ersten postoperativen Jahr unterstützt, indem der Heilungsverlauf vor und nach der Operation überwacht und verbessert wird.
Laufzeit:
06/2019 - 12/2021