Über den Schwerpunkt

In unserer zunehmend alternden Gesellschaft sind klinisch relevante bzw. evidente Therapien mit funktionalisierten/ intelligenten und patenten-spezifischen Implantaten aufzugreifen, um die Patientenversorgung zukünftig zu verbessern und gleichzeitig maßgeblich zu einer Entlastung des Gesundheitssystems bei der Behandlung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen, muskuloskelettaler Erkrankungen, Augenerkrankungen und Schwerhörigkeit sowie der Anwendung von Dialyse- und Blut-
reinigungsverfahren beizutragen. Bei der Entwicklung innovativer Implantate und Medizinprodukte muss die Interaktion von Zellen bzw. Geweben mit den Oberflächen berücksichtigt werden, um eine implantat- und gewebespezifische Antwort auf zelluläre Prozesse zielgerichtet steuern zu können. In diesem Kontext können neben experimentellen in-vitro und in-vivo Untersuchungen rechnergestützte Simulationen helfen, gewebespezifische Reaktionen auf das Biomaterial/Implantat vorauszusagen, um eine langfristige und zielgerichtete Implantatintegration im Zielgewebe zu erzielen. In der Implantat-Forschung stellt die numerische Simulation einen wesentlichen Schwerpunkt dar. Mithilfe rechnergestützter Methoden wie der Mehrkörpersimulation oder der Finite-Elemente-Analyse werden biomechanische Fragestellungen bearbeitet, z.B. zu Implantatbelastungen und Belastungen des Gewebe-Implantat-Verbunds, auch mit dem Ziel, patientenspezifische Ergebnisse bereitstellen zu können.

Die interdisziplinäre Kooperation der Forschungsgruppen im Bereich Biomedizintechnik/Biomaterialien schafft einen nachhaltigen wissenschaftlichen Mehrwert für die Universitätsmedizin Rostock. Dies soll im Schwerpunkt HealthTech Medicine - BioMedMat zukünftig weiter ausgebaut und intensiviert werden. Darüber hinaus bestehen enge Kooperation mit regionalen und überregionalen Firmen und außeruniversitären Instituten. Durch gemeinsam beantragte Forschungsprojekte existiert ein sehr gut ausgebautes Netzwerk zwischen den verschiedenen Arbeitsgruppen sowie interdisziplinäre Schnittstellen mit verschiedenen Fakultäten der Universität Rostock. Klinische Abteilungen der Universitätsmedizin Rostock nehmen internationale Spitzen-positionen im Bereich der klinischen Implantatforschung ein und verfügen über eine außerordentliche Kenntnis der Entwicklungstrends sowie der Stärken und Schwächen kommerzieller Medizinprodukte.

An der Schnittstelle zwischen Wissenschaft und Wirtschaft nehmen außeruniversitäre Forschungseinrichtungen eine Schlüsselrolle ein. So unterliegen die Entwicklungsanforderungen an neue und innovative Medizinprodukte ständig steigenden Qualitätsanforderungen, die aus den Anstrengungen zur Steigerung von Produktsicherheit und -effektivität erwachsen. Hier besteht eine enge Kooperation mit dem Kompetenzzentrum für Medizintechnik Mecklenburg-Vorpommern am Institut für ImplantatTechnologie und Biomaterialien e.V. (IIB e.V., Warnemünde), einem An-Institut der Universität Rostock. Diese Kooperation schafft besondere Möglichkeiten für wirtschaftsnahe Forschungsaktivitäten an neuen Implantattechnologien in Kooperation mit der regionalen und überregionalen Wirtschaftspartnern auf dem Gebiet der Medizintechnik, auch im Rahmen BMBF-geförderter Forschungsvorhaben.

Zentrale Aufgaben des Schwerpunktes sind:

  • die Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses (z.B. Promotion, Habilitation, Stipendien, Clinician und Medical Scientist)
  • die Einwerbung von DFG-Einzelprojekten, DFG-Forschergruppen, DFG-GRKs, DFG-SFB und DFG-Transregio SFB, BMBF-/BMWK-Projekten, EU-Projekten, Projekte der Landesregierung BiMi/WiMi und sonstigen Drittmittelprojekten
  • die intensivierte Vernetzung der beteiligten Kliniken, Institute, Lehrstühle und Arbeitsgruppen und des IIB e.V. als An-Institut der Universität Rostock mit darauf basierenden interdisziplinären Publikationen und Einwerbung von Forschungsgroßprojekten
  • die Erhöhung der Anzahl der klinischen Studien und der Anzahl der Probanden, Publikationen, Patentanmeldungen und Einwerbung von Drittmitteln